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Der Garten im Februar: Lebenszeichen

Der Garten im Februar: Lebenszeichen

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m Februar beginnt das Leben in die sichtbare Welt zurückzuströmen. Erste Blüten springen als Farbtupfer ins Auge. Vogelgezwitscher erklingt in oft noch eisiger Luft und an warmen Tagen fliegen sogar schon einzelne Insekten umher. Die Sonne gewinnt täglich an Kraft und die Tage sind schon wieder deutlich länger geworden.

"Das Leben geht weiter, komme, was wolle!"

Diese noch etwas schlaftrunkene Vitalität entfacht auch in uns Menschen einen natürlichen Pioniergeist und erfüllt empfängliche Seelen mit gesunder Zuversicht: Das Leben geht weiter, komme, was wolle!

Der mutigste unter den Frühblühern ist der Winterling. Schon Ende Januar schiebt er seine sonnengelben Blüten durch Schneereste in die Höhe und erinnert daran, dass es bald Frühling werden will. In manchen Wäldern überzieht er als Teppich weite Teile des Bodens. Seine Blüten halten auf mysteriöse Weise auch Fröste aus, ohne Schaden zu nehmen. So wirkt er wie ein lebendiges Wunder in einer scheinbar ausgestorbenen Welt. Wer die zeitige Blütenpracht vergrößern möchte, wartet einfach, bis der Winterling seine Samen aus sternförmigen Fruchtständen ausgestreut hat. Danach zieht er sich bald wieder in die Erde zurück, um Kraft zu sammeln für seinen Starauftritt im kommenden Jahr.

Die nächsten Blüten schenkt uns das Schneeglöckchen. Seine weißen Blüten sind mit grünen Herzen verziert und wirken in ihrer Zartheit wahrlich herzerwärmend. In Blumenbeeten versamen sie sich gerne. Wie alle Frühblüher bringen sie alles, was sie für den frühen Start zum Wachsen und Blühen brauchen, in verdickten Wurzeln mit. Zwiebeln und Knollen versorgen die Pflanzen auch in kaltem Boden.

Die nächsten am Start sind die Krokusse. Ihre Lebensstrategie ist die gleiche, wie die der Schneeglöckchen. Auch sie entwickeln sich aus Zwiebeln und versamen sich, wo man sie lässt. Wenn die Temperaturen hoch genug sind, dienen sie den ersten Fluginsekten als wichtige Nahrungsquelle in noch blütenarmer Zeit.

Auch der Huflattich lässt sich von drohendem Frost nicht aufhalten: Seine Sonnenstrahlen-Blüten erscheinen weit vor den Blättern und entspringen verdickten Wurzelsträngen, die sich netzartig unterirdisch ausbreiten. Er gilt als Verdichtungsanzeiger und besiedelt gerne schwere, feuchte Lehmböden. Die Blüten wirken als Tee gegen Husten, ein passendes Heilmittel in nasskalter Jahreszeit!